Hangabsicherung kostet viel Geld
Zwei Themen dominierten die erste Sitzung des Rodalber Stadtrates im neuen Jahr. Zum einen stand der weitere Ausbau der Hauptstraße zwischen Kirchbergstraße und Pirmasenser Straße zur Debatte. Zum anderen berieten die Ratsmitglieder über die dringend notwendige Hangabsicherung im Bereich Lindersbach-/Haupstraße.
Zum Thema Rückbau der Hauptstraße hat sich der Bau-und Stadtentwicklungsausschuss Mitte Januar nochmals getroffen. Als einziger Tagesordnungspunkt wurden bei diesem Termin letzte ungeklärte Details besprochen, um lang anhaltende Beratungen und Diskussionen in der Ratssitzung zu vermeiden. Im Einzelnen ergaben sich kurz vor Abschluss der Planungsphase noch einige Änderungen. Die Bushaltestelle wird vom Autohaus Bold in den Bereich des Parkplatzes gegenüber dem „Peterhof“ verlegt. Nur dort besteht die Möglichkeit, die Haltestelle mit einem Wartehäuschen auszustatten und trotzdem den Gehweg ausreichend breit zu gestalten. Der Parkplatz an sich und die wichtige Treppe zur Prinzregentenstraße werden ebenfalls in die Ausbaumaßnahme einbezogen. Wert wurde insbesondere darauf gelegt, dass nicht zu viele neue Grünflächen entstehen und die bestehenden Bäume im Bereich des Parkplatzes nach Möglichkeit erhalten bleiben.
Die Anordnung der Parkplätze entlang der Hauptstraße wird nicht wechselseitig vorgenommen. Die Parkmöglichkeiten bleiben wie bisher auf der rechten Seite in Fahrtrichtung Stadtmitte.
Sowohl der Parkplatz am „Peterhof“ als auch der Platz am Wasserwerk werden mit jeweils einem drei Meter fünfzig breiten Behindertenparkplatz ausgestattet. In Verbindung mit dem barrierefreien Ausbau der Bushaltestelle ergibt sich insgesamt gesehen ein behindertengerechter Ausbau.
Die zukünftige Verkehrsführung wird „Am Spiegelbrunnen“ mit einer abknickenden Vorfahrtsstraße in Richtung Bahnhofstraße erfolgen. Mit dieser Maßnahme sollen der Durchgangsverkehr und insbesondere ortsfremde Autofahrer aus dem Innenstadtbereich heraus gehalten werden.
Die Planung und Realisierung des möglichen Kreisels im Bereich Haupt-/Pirmasenser- und Lindersbachstraße fällt nicht mehr in den Zuständigkeitsbereich der Stadt Rodalben, sondern in die Verantwortung des Landesbetriebes für Mobilität. Die aktuelle Planung enthält allerdings absprachegemäß einen Gestaltungsvorschlag. Wie und wann sich die zuständige Behörde entscheidet, steht derzeit nicht fest.
Die SPD-Fraktion hat in der Stadtratssitzung eindringlich an Stadtbürgermeister Wilhelm Matheis appelliert, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um möglichst schnell mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Gerade der jetzt anstehende Teilbereich der Hauptstraße befindet sich schon seit längerer Zeit in einem katastrophalen Zustand.
Die erforderliche Hangabsicherung im Bereich der Linderbach- und Hauptstraße behandelte der Rat als Eilangelegenheit, weil in diesem Zusammenhang Gefahr im Verzug besteht. Die Abgänge von mehreren Felsbrocken in der Weihnachtszeit haben den Bürgermeister veranlasst, ein geologisches Institut zu beauftragen, um erste Untersuchungen durchzuführen. Die Ergebnisse der Fachleute zeigen, dass an dieser Stelle dringender Handlungsbedarf besteht und die Stadt viel Geld in die Hand nehmen muss, um die Hänge zu sichern. Die Gesamtkosten betragen demnach rund 250.000 Euro. Ein schwacher Trost ist dabei der Umstand, dass in diesem Jahr nur die dringlichsten Arbeiten durchgeführt werden müssen. Der Rest kann 2011 und 2012 erfolgen.
Herauszustellen bleibt, dass die vor wenigen Monaten durchgeführten Rodungsarbeiten nichts mit den Gesteinsabgängen zu tun haben. Vielmehr handelt es sich um einen geologischen Prozess, der in Jahrzehnten oder Jahrhunderten entstanden ist. Übereinander gelagerte harte und weiche Sandsteinschichten sind durch Witterungs- und Wassereinflüsse in Bewegung geraten. Welche Dimensionen solche Prozesse erreichen können, hat sich vor Kurzem in Bayern gezeigt, als ein Felsbrocken ein Wohnhaus zum Einsturz brachte. Zwei Menschen wurden dabei getötet.
Der Rat beschloss einstimmig, das bereits aktive geologische Institut zu beauftragen, zunächst ein Gutachten zu erstellen. Anschließend muss möglichst schnell mit den ersten Arbeiten begonnen werden. (dw)